- Partner
Saarforst Landesbetrieb
- Standort
Saarbrücken - Klarenthal
- Jahr
seit Januar 2023
- Planungsumgriff
ca. 20.000 qm
Waldpatenschaft
- Projektdaten
- Partner
Saarforst Landesbetrieb
- Standort
Saarbrücken - Klarenthal
- Jahr
seit Januar 2023
- Planungsumgriff
ca. 20.000 qm
- Partner
Nach einem Jahr zurück im Wald
15 Monate sind seit unserer Pflanzaktion vergangen und natürlich steigt bei allen Beteiligten die Spannung wie sich die Setzlinge bisher entwickelt haben. Gemeinsam mit dem zuständigen Revierleiter des Saarforstes, Ernest Ptok, ging es für uns Ende Juni 2024 zurück auf unsere Kalamitätsfläche in Klarenthal.
Große Freude dann vor Ort! Fast alle Setzlinge haben sich hervorragend an die örtlichen Gegebenheiten anpassen können und sich prächtig entwickelt! Dank der hohen Niederschläge bei uns im Saarland seit Spätsommer 2023, haben sich aus den kleinen blattlosen Stängeln zum Teil bis zu 1,40 m hohe und bereits üppig belaubte kleine Bäume entwickelt. Ein tolles Ergebnis mit dem so nicht ganz zu rechnen war!
Von den verschiedenen gepflanzten Baumarten sind besonders die Walnuss und die Hybrid-Nuss (Mix aus Walnuss und Schwarznuss) hervorzuheben. Sie zeigen im Vergleich das schnellste Wachstum und die intensivste Belaubung.
Auf Platz 2 im Wachstums-Ranking steht die Elsbeere. Die Setzlinge konnten sich ebenfalls sehr gut an Ihre Umgebung anpassen und haben teilweise bereits enorm an Höhe zulegen können. Die Blattmasse ist aktuell noch nicht so intensiv wie bei den Nussbäumen, die Elsbeere wird aber auch nicht die Endhöhe der Nussbäume erreichen. Die Endhöhe eines Baumes wird zum einen von den artspezifischen Eigenschafften und zum anderen von der Wasserverfügbarkeit beeinflusst.
Aber auch Baumhasel, Winterlinde, Flatterulme und Speierling zeigen bisher eine sehr positive Entwicklung und werden sich in den nächsten Jahren sicherlich weiter durchsetzen können. Der Wunsch die Biodiversität des Waldgebietes zu erweitern ist zum jetzigen Zeitpunkt auf einem sehr positiven Zukunftsweg!
Erfahrungswerte zu den Schutzvorrichtungen
Die Setzlinge wurden vergangenes Jahr in verschiedene Schutzvorrichtungen gepflanzt um auch hier Alternativen für die Zukunft auszutesten. Leider zeigte sich hierbei eine Variante aus recyceltem Kunststoff als völlig ungeeignet und musste bereits nach 2 Monaten ausgetauscht werden. Das Material zersprang schon nach wenigen Wochen durch den Wettereinfluss.
Auch die Hüllen aus Weidenzweigen, zeigen sich nach einem Jahr eher instabil und fallen etwas in sich zusammen, was den jungen Bäumen Licht und Raum zum Wachsen nimmt. Sie stellen zukünftig also auch keine Alternative da.
Positiv abgeschnitten hingegen haben lichtdurchlässige Schutzhüllen aus Plastikersatzstoffen und speziell beschichteter Pappe. Pflanzen in diesen Hüllen zeigen ein deutlich besseres Wachstum und vollständigen Verbiss-Schutz gegenüber Rehwild. Für die Zukunft stehen also noch weitere alternative Schutzhüllen zur Verfügung.
Fazit nach einem Jahr
Unser Fazit nach einem Jahr fällt sehr positiv aus! Wir freuen uns, dass die vielen kleinen Setzlinge sich so gut an die Umgebung anpassen konnten und keine größeren Ausfälle zu beklagen sind! Da dies zu Anfang des Projektes so nicht zu erwarten war, ist die Freude natürlich umso größer! Ein schöner erster Erfolg für ein tolles Projekt, welches wir die nächsten Jahre natürlich noch weiter begleiten werden.
Die erste Pflanzaktion
Ende März 2023 war es nun endlich soweit. 1.000 kleine Laubbäume sind bereit zur Pflanzung!
Zusammen mit Mitarbeitern des Saarforstes ging es für uns früh morgens auf unsere ca. 20.000.m² große Waldfläche. Es bedarf allerdings noch einiger Vorbereitungsarbeiten bis die eigentliche Pflanzaktion beginnen kann.
In einem ersten Schritt wurden 20 Schutzgatter über der Fläche verteiltund der Aufwuchs in diesen Bereichen komplett entfernt. Innerhalb dieser Schutzgatter wurden dann die 30-80cm hohen Setzlinge gepflanzt und sind so auch vor Rehwild geschützt.
Zusätzlich zur Bepflanzung innerhalb der Schutzvorrichtung wurden junge Setzlinge mit Hilfe von verschiedenen Baumschutzhüllen auf der restlichen Fläche verteilt. Diese Hüllen aus verschiedensten Materialien sollen ebenfalls Schutz vor Rehwild bieten. Unsere Kalamitätsfläche dient dem Saarforst als Testfläche, um herauszufinden welche Materialien des Verbissschutzes die beste Prophylaxe bietet und die Entwicklung der Setzlinge in unterschiedlichen Hüllen und Gattern beobachten. So können wir zukünftig besser abwägen unter welchen Bedingungen, welche Baumart am besten wachsen und gedeihen kann.
Wir sind gespannt, welche Baumart sich an die örtlichen Gegebenheiten anpassen und durchsetzen kann!
Gepflanzt wurden folgende Arten:
Winterlinde - Flatterulme - Elsbeere - Speierling - Baumhasel (nicht heimisch / stammt ursprünglich aus Türkei und dem Kosovo)
Da diese Baumarten bisher nicht teil des Waldgebietes sind, könnten sie bei erfolgreichem Wachstum, die Diversität des Waldes deutlich stärken. Sollten alle Baumarten erfolgreich sein, hätte man insgesamt 9 verschiedene Arten in der Umgebung.
Wir sind sehr gespannt wie sich die Aufforstung in den nächsten Jahren entwickelt und hoffen natürlich auf ein erfolgreiches Wachstum!
Wir übernehmen eine Waldpatenschaft!
Auch bei uns im kleinen und beschaulichen Saarland hinterlässt der Klimawandel seine Spuren. Die Wälder leiden zunehmend unter anhaltenden Hitzeperioden und den damit ausgetrockneten und übersäuerten Böden. Auch die starke Ausbreitung des Borkenkäfers macht dem Baumbestand schwer zu schaffen. Es entstehen immer mehr Kalamitätsflächen in den saarländischen Wäldern. Für uns als Landschaftsarchitekten ist Natur- und Umweltschutz natürlich ein großer Bestandteil unserer täglichen Arbeit, daher haben wir uns im Winter 2022 dazu entschlossen zu helfen! In Kooperation mit dem Saarforst, übernehmen wir die Patenschaft für eine 2ha große Kalamitätsfläche in unserem Regionalverband! Nur 20 Minuten von unserem Bürostandort entfernt, im Ortsteil Saarbrücken-Klarenthal, befindet sich unsere Projektfläche.
Das kahle Waldstück war früher hauptsächlich mit Fichten bewaldet, welche jedoch stark unter den Trockenperioden und dem Borkenkäfer gelitten haben. In den letzten 10 Jahren sind 95% der Fichten in diesem Waldstück abgestorben. Das Waldgebiet selbst besteht hauptsächlich aus Buchen- und Eichenbäumen und einer wachsenden Population von Birken, welche sich rund um die Kalamitätsfläche stark ausgebreitet haben.
Ein Rundflug mit unserer Videodrohne lässt einen erst das ganze Ausmaß des Waldsterbens erkennen. Eine große kahle Fläche mit abgestorbenen Bäumen mitten im Wald. Ein stark wachsender Grasteppich und eine sehr hohe Rehwilddichte schränken leider das natürliche Wachstum neuer Bäume stark ein.
Daher möchten wir bereits im März, zusammen mit dem Team des Saarforstes eine erste Pflanzaktion mit etwa 1.000 jungen Bäumen starten!
In einem ersten Schritt werden 25-30 Schutzgatter über die Fläche verteilt und diese Bereiche komplett von Gras befreit. Innerhalb dieser Schutzgatter werden dann die 30-80cm hohen Setzlinge gepflanzt und so auch vor Rehwild geschützt.
Wir freuen uns sehr damit direkt vor unserer Haustür einen Beitrag zum Erhalt unserer Heimatwälder leisten zu können und berichten bald von unserer Pflanzaktion!