- Auftraggeber
Stadt Karlsruhe/Stadtplanungsamt, Bereich Stadtbild
- Standort
Karlsruhe-Durlach
- Planungsumgriff
20,3 ha
- Vergabeart
Verhandlungsverfahren, 1. Rang
- Projektstart
2017
- Fertigstellung
2018
- Leistung
städtebaulich-landschaftsplanerische Rahmenplanung Lph 1-3
Sportcampus Karlsruhe Durlach
Städtebaulich-landschaftsplanerische Rahmenplanung
- Projektdaten
- Auftraggeber
Stadt Karlsruhe/Stadtplanungsamt, Bereich Stadtbild
- Standort
Karlsruhe-Durlach
- Planungsumgriff
20,3 ha
- Vergabeart
Verhandlungsverfahren, 1. Rang
- Projektstart
2017
- Fertigstellung
2018
- Leistung
städtebaulich-landschaftsplanerische Rahmenplanung Lph 1-3
- Auftraggeber
Auf den Agrarflächen "Untere Hub" entsteht, neben einem vielfältigen Sport- und Freizeitangebot, ein integraler Bestandteil eines soziokulturellen Raumes, der die Vielfalt der Nutzungs- und Aufenthaltsqualitäten abseits des Durlacher Vereinssports bereithält. Das Gestaltungskonzept des umlaufenden Parcours vereint nicht nur die Belange der ansässigen Sportvereine mit Trendsportarten für jedermann und Naherholungsfunktionen. Es setzt durch die Ausformung der mittig gelegenen Erschließungsachse "Campusallee" und der zentralen "Plaza" viel mehr einen Schwerpunkt auf ein gemeinschaftliches, offenes und kooperatives Miteinander. Der umlaufende Parcours im Zusammenspiel mit einer einseitigen, aufgelockerten Baumallee ist dabei gleichzeitig Joggingpfad oder Spazierstrecke und gestalterisch fassende Kontur. Die kulturlandschaftliche Besonderheit der Entwässerungsgräben wird mit den Sportflächen überlagert und mithilfe vegetativer und wasserbaulicher Gestaltungselemente transformiert. Es entsteht ein stimmiger Gesamtkomplex, der die Verzahnung der Sportanlagen mit der umgebenen Kulturlandschaft ermöglicht und den Nutzern beide Komponenten sinnlich erlebbar macht.
Schnitt durch die Plaza
Ausgangslage
Die Untere Hub liegt in einem derzeit landwirtschaftlich geprägten Areal nordwestlich von Durlach. Im großräumigen Zusammenhang wird deutlich, dass die Untere Hub Teil der sogenannten „Grünen Querspange Nord“ ist, einer grünen Achse, die vom Schlossgarten im Zentrum Karlsruhes bis hin zum Durlacher Turmberg und den sich anschließenden Agrar- und Waldflächen des Pfinztales reicht. Im Bereich des ca. 20 ha großen Projektareals bietet die Besetzung mit dem landschaftlich betonten Konzept des Sportcampus die Chance, den Charakter der grünen Querspange zu erhalten und die Fläche gleichzeitig im Sinne einer gemeinschaftlichen, offenen und kooperativen Sport- und Freizeitnutzung zu attraktivieren.
Strukturen der Kulturlandschaft
Die Untere Hub formt sich von den Agrarflächen im Nordosten ausgehend zu einer stark geometrisch parzellierten Freifläche mit offenen Entwässerungsgräben. Diese Struktur ist Grundlage des Gestaltungskonzeptes, in dem sie in einer Überlagerung mit den infrastrukturellen und funktionalen Elementen der Sportanlagen die Verzahnung mit dem umgebenden Naturraum ermöglicht. Neben dem Grundgerüst der bestehenden Parzellenstrukturen prägen drei wesentliche Komponenten die Struktur des neuen Sportgeländes. Die „Campusallee” bildet das städtebauliche Rückgrat. Sie kombiniert die Funktion der Erschließung mit den Qualitäten eines soziokulturellen Raumes, der die Vielfalt der Nutzungs- und Aufenthaltsqualität abseits des Vereinssports bereithält. Der „Parcours“, ein ca. 1.600 m langer Rundweg, bietet als konturgebende Fassung eine vielseitige Nutzbarkeit und bindet an bestehende Rad- und Fußwege an. Die Vereinsheime der ansässigen Sportvereine bilden zusammen mit der Dreifeldsporthalle und der Tennishalle die „Städtebauliche Mitte“, das Zentrum des Sportcampus. Der sogenannte „Topos“, ein künstlicher Erdkörper, schließt den Sportcampus räumlich und visuell zur Autobahn ab und bildet in der sonst ebenen Fläche ein topografisches Highlight und fernwirksames Vis-à-vis zum Turmberg.
Querschnitt durch Topos und umlaufenden Sammelgraben
Entwurfsvisualisierungen
Entwässerungsgräben als vegetative Gestaltungselemente
Um der Problematik des hoch anstehenden Grundwassers und den einhergehenden Überschwemmungen entgegenzuwirken, wird zusätzlich zum bestehenden System aus offenen Entwässerungsgräben ein umlaufender Sammelgraben realisiert. Mit einem Querschnitt von insgesamt 15 m (5 m Graben mit jeweils 5 m bepflanztem Gewässerrandstreifen zu beiden Seiten) und dem begleitenden Parcours, bietet er neben der entwässerungstechnischen Funktion die Chance eines naturgeprägten Naherholungsraumes, der den Bestand heimischer und standorttypischer Vegetation fördert und nachhaltig etabliert.
Modellbau
von Pappen, Schaumkugeln und Sprühfarbe
fertiggestelltes Modell
Bürgerversammlung
Es soll ein Freizeitpark sein, der für die breite Öffentlichkeit da ist und der einen qulitativ hochwertigen Raum bietet,...
(Georg Gerardi, Leiter Stadtplanungsamt Karlsruhe)
Nachdem der Öffentlichkeit bereits im November 2017 ein Zwischenstand der Planung zum 20,4 ha großen Areal in der „Unteren Hub“ präsentiert wurde, stellten wir in einer abschließenden Bürgerversammlung im März 2018 unter den Augen des Sportdezernenten Martin Lenz, des Baubürgermeisters Michael Obert und ca. 150 interessierter Bürger die ausgearbeitete Rahmenplanung vor. Innerhalb von 6 Monaten Planungszeit wurden hier nicht nur verschiedenste Belange koordiniert, sondern auch zahlreiche Rückmeldungen und Anregungen aus der Bürgerschaft in die Planung integriert. Moderator Werner Gerhardt betonte die konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, der Verwaltung und den zuständigen Gremienvertretern und die ernsthafte Auseinandersetzung der Bürgerschaft mit der Planungsaufgabe.