Sportcampus Mierscherbierg

  • Auftraggeber

    Administration Communale de Mersch

  • Standort

    Mersch, Luxemburg

  • Planungsumgriff

    8,45 ha

  • Partner

    WW+ architektur + management sàrl

  • Partner

    Auer Weber Assoziierte GmbH


  • Partner

    Felgen & Associés

  • Partner

    INCA

  • Jahr

    2023

  • Verfahren

    Mehrfachbeauftragung

Sportcampus Mierscherbierg

Entwicklung Sport- und Freizeitzentrum bis LPH 2

  • Projektdaten
    • Auftraggeber

      Administration Communale de Mersch

    • Standort

      Mersch, Luxemburg

    • Planungsumgriff

      8,45 ha

    • Partner

      WW+ architektur + management sàrl

    • Partner

      Auer Weber Assoziierte GmbH


    • Partner

      Felgen & Associés

    • Partner

      INCA

    • Jahr

      2023

    • Verfahren

      Mehrfachbeauftragung

Leitbild

Das Leitbild des neuen Sportcampus von Mersch folgt einem Grünen Mäander, der die Sport- und Freizeitstätte dreiseitig umgibt und ihm die notwendige konturgebende Fassung verleiht. Darauf aufbauend setzt das Entwurfskonzept im Binnenbereich auf eine klare orthogonal organisierte Anordnung der Sporteinrichtungen, und eine Entwicklung der Freiraumpotenziale aus dem bestehenden Grünsaum. Entlang der Biodiversitätsachse im Westen und der Sportachse im Osten entstehen multicodierte Freiräume des Breiten- und Freizeitsportes mit klimatischen und biodiversen Qualitäten. Im Süden zum Wohngebiet wird ein wassersensibler Bereich in Form der Retentionsachse entwickelt, welche durch die Verkehrs- und Dachflächen über eine offene Muldenstruktur gespeist wird.

Die Sport- und Freizeiteinrichtungen 

Ausgehend von einem großen Vorplatz am Erschließungspunkt von der Nationalstraße wird ein platzartiges Band – der Sports Square - vorgeschlagen, an der die Hauptsportnutzungen Fußball, Omnisport und Tennis angeordnet sind. Das Ankommen, Sammeln und Verteilen der Besucher und Nutzer auf dem Gelände wird durch diese klare Struktur auch für Ortsfremde intuitiv organisiert.

Die Fußballfelder werden entsprechend der UEFA-Richtlinien ausgerichtet und kompakt im Süden des Geländes verortet. Die vom Auslober gewünschte parallele Anordnung ermöglicht Synergien bei der Nutzungsverteilung und die Reduzierung von Erschließungsflächen. Eine getrennte Erschließung der Tribüne und Nebenräume sowohl von Norden als auch von Süden für Fans von Heim- und Gastmannschaft sowie der Spieler ist im Sinne des Sicherheitskonzeptes gewährleistet. Auch die Anfahrbarkeit mit Bussen sowohl für Besucher/ Fans (Norden) als auch für die Mannschaften/ Service/ Notdienste (Süden) ist klar strukturiert. Letztere wird mit dem Durchfahrtsrecht für den Landwirtschaftsverkehr kombiniert.

Durch die Ausnutzung der Topografie können verschiedene Ebenen der Tribüne ohne zusätzliche bauliche Anlagen erschlossen werden. Die Tribüne wird gemäß den Vorgaben schematisch als Baufeld mit 20m x 40 m vorgesehen. Das kleinere Trainingsfeld wird im Süden angeordnet.  

Das Tennisgebäude im Norden mit der zugehörigen Platzinfrastruktur bildet den räumlichen Abschluss des Sports Square. Für die vorgesehenen Optionen ohne oder mit einer Tennishalle werden verschiedene Lösungsansätze vorgestellt. Das Omnisport mit seinen vielfältigen Nutzungen prägt die städtebauliche Adresse für den gesamten Campus und befördert mit seiner individuellen Ausformung die Präsenz im öffentlichen Raum. Das Centre Polyvalent kann zu einem späteren Zeitpunkt gegenüber dem Omnisport errichtet werden ohne die Adressbildung zu verstellen. In der Nähe zur Optionsfläche des Centre Polyvalent wird auch die geforderte Wohnung optional verortet. Der umlaufende „Loop“ mit seiner exakten Gesamtlänge von 1 km und den parallel verlaufenden unterschiedlichen Belägen - weiche Finnenbahn und strapazierfähiger Farbasphalt - bietet Orientierung, vielseitige Nutzbarkeit und räumlichen Zusammenhalt.

Vereinssport, Freizeit und Freiraum, sowie vereinsungebundene Sportnutzungen werden miteinander zu einer Campuseinheit verknüpft und bieten einen Mehrwert für das Allgemeinwohl und den Breitensport der Gemeinde Mersch.

Der Sports Square

Im Zentrum des Wettbewerbsgebiets liegt der Sports Square als zentrales Platzband mit einer großzügigen Ausdehnung von XXm x XXm. Um das Konzept der Förderung der sportaffinen Identität des Campus zu stärken, wird der Platz als Metapher einer Leichtathletik-Laufbahn entwickelt, der alle ihn umgebenden Gebäudeeinheiten miteinander verbindet.

Die imaginären Laufbahnlinien der einzelnen Spuren schwingen über den Platz und reagieren organisch auf das Platzinventar. Punktuell werden Grüne Inseln mit Baumgruppen eingestellt, die von Sitzschollen mit teilversiegelten grünen Bändern gerahmt werden. Sie bieten sowohl Sitz- als auch Liegeflächen. Die Schollen sind von einem Belag mit breiten Rasenfugen, sog. Rasenlinern, umgeben, der den Grad der Versiegelung reduziert und eine fließende Überleitung zu den Grünen Inseln schafft. Einige der Spurlinien sind als Leuchtbänder ausgebildet und ergänzen spielerisch die Mastleuchten zur Beleuchtung des Platzes. Eine zentrale Spur wird als Linienentwässerung ebenfalls mit einer weiteren Nutzung versehen.

An Spieltagen oder bei Veranstaltungen wie Sportfesten oder dem Tag der offenen Tür kann der Platz als vielseitig bespielbare Veranstaltungsfläche, als Festmeile genutzt werden.

    Biodiversitätsachse 

    Flora
    Das Grundgerüst der Biodiversitätsachse besteht aus insgesamt 500 Neupflanzungen (Mischung heimischer Hochstämme), die im Sports Square und im “méandre vert“ die städtebauliche Kontur spielerisch begleiten und schattige Verweilzonen mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen. Innerhalb der dazu quer verlaufenden Bewegungsachsen bilden alternierende Baumstellungen eine besondere visuelle Qualität durch Blühaspekte im Frühjahr und Sommer oder hervorstechende Herbstfärbungen. Die Begleitvegetation entlang der Retentionsmulden und -becken verleiht dem modern gestalteten Sportgelände ein aufgelockertes, blühendes Erscheinungsbild und trägt zur Integration in die umgebende Landschaft bei. Gehölzgruppen (Mischung aus heimischen Feldgehölzen, Sträuchern und Baumgruppen) vervollständigen den durchgrünten Gesamteindruck im Außenbereich und bilden insbesondere im ruhigeren westlichen Bereich des Gebietes eine grüne Kulisse, die die Autobahn visuell ausblendet. Gleichzeitig dienen sie als wertvolle Nist- und Nährhabitate für Vögel und Insekten. 

    Fauna
    Die linearen Grünstrukturen innerhalb des umlaufenden Saums sind ökologisch besonders wertvoll, bieten vielen Arten einen Lebensraum und übernehmen die Funktion eines verbindenden Korridors. Als Zielarten zur Ansiedelung innerhalb der westlichen Biodiversitätsachse eignen sich beispielsweise Habitate der Entomofauna (Insekten, z.Bsp. Wildbienen), Herpetofauna (Reptilien/Amphibien, zBsp. die Zauneidechse) und Ornis (Vogelwelt).

    Mobilität und Erschließung 

    Die öffentliche Anbindung an das übergeordnete Straßennetz erfolgt zentral an der vorgegebenen Ein- und Ausfahrt zur Nationalstraße. Eine Bushaltestelle in jede Verkehrsfließrichtung am Hauptzugang ermöglicht u.a. den Besuchern von Fußballspielen die bequeme Nutzung des ÖPNV.  Der MIV wird direkt am Anbindungspunkt auf dem Vorplatz abgewickelt, um ein ansonsten autofreies Quartier zu schaffen.

    Sonstige Verkehre auf dem Campus sind nur für privilegierte Nutzer (Spielbetrieb) und für die Ver- und Entsorgung, Not- und Wartungsverkehre sowie für die Erschließung der Landwirtschaftsflächen gestattet. So wird beispielsweise die Einfahrt der Mannschaftsbusse diesen Erschließungszugang im Süden (Rue des Champs) zur Spielstätte gestattet.

    Das gegenüberliegende Parkhaus wird mit durch eine Fußgängerbrücke barrierefrei angebunden. Der Aufzugsturm am Zugang bildet ein weit sichtbares Zeichen für den Campus. Vom Ankunftspunkt der Brücke sind die Sportstätten optimal erreichbar.

    Für ein unbeschwertes Erlebnis an großen Spieltagen wird für einen sicherheitstechnisch reibungslosen Ablauf gesorgt. Von den Bussen der Gästefans, die südlich auf dem zentralen Hauptparkplatz parken, werden die Fans der Gastmannschaften östlich am Stadion vorbeigeführt und betreten, abgeschirmt zum Spielerkorridor, die Tribünenanlage von Süden.   Die Fans der Heimmannschaft nutzen den nördlichen Zugang zum Stadion.

    Retentionsachse

    Dachflächen werden als Retentionsdächer mit Photovoltaikeinrichtungen Teil eines übergeordneten Entwässerungskonzeptes. Dieses intelligente Regenwassermanagement respektiert und nutzt die bestehende Topografie und wird u.a. als eine den Loop begleitende Retentionsmulde vorgesehen, die im Süden in größere Retentionsflächen mündet. Die Vernetzung

    Dezentral angeordnete, unterirdische Zisternen (Gesamtfassungsvermögen ca. 385 m3) innerhalb der befestigten Flächen ermöglichen die Bewässerung der Freizeit- und Sportflächen mit Regenwasser. Das gesamte erforderliche Retentionsvolumen inklusive der offenen Mulden beträgt ca. 800 m3. Die kaskadierten Retentionsflächen schließen westlich an einen offenen Graben entlang der Autobahn als Regenwasserachse in Richtung Esch an

    Vegetation und ökologische Ausgleichsflächen  

    Das Konzept für die Bepflanzung setzt auf umfassende ökologische Vielfalt und besteht ausschließlich aus einheimischen und für die Region typischen Arten.

    Die verschiedenen Vegetationstypen fügen sich strukturell in das Netz aus baulichen und landschaftlichen Elementen ein. Die vegetativen Elemente sind innerhalb der bebauten Flächen streng und klar gestaltet und entwickeln sich zu den Außenkanten hin zu freien, naturnahen Strukturen, die fließend in den bestehenden Grünsaum mit wertvollen Solitärgehölzen übergehen. So ergibt sich ein mäandrierendes Vegetationsband ("Méandre vert") um die bebauten Flächen mit dem rahmenden Saum entlang des Loops.

    Im "Méandre vert" werden in der östlichen Sportachse Nutzungen wie das Beachvolleyballfeld oder der Kinderspielplatz „kids jeu“ ergänzt, während die westliche Biodiversitätsachse Ausgleichsflächen für den Schutz und die Artenvielfalt der Flora und Fauna bietet und die Retentionsachse im Süden vielfältige Bereiche im Rahmen des Wassermanagements ausbildet und einen Pufferraum zur Wohnbebauung ermöglicht.

     
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