Alte Baumwollspinnerei St. Ingbert

  • Auftraggeber

    Stadt St. Ingbert

  • Partner

    KRÜGER ARCHITEKTEN PartG mbB

  • Planungsumgriff

    ca. 6.800 m²

  • Vergabeart

    1. Platz im VgV-Verfahren

  • Projektstart

    2022

  • Fertigstellung

    geplant für 2027

  • Leistung

    LPH 1-9

Alte Baumwollspinnerei St. Ingbert

Alte Baumwollspinnerei St. Ingbert

  • Projektdaten
    • Auftraggeber

      Stadt St. Ingbert

    • Partner

      KRÜGER ARCHITEKTEN PartG mbB

    • Planungsumgriff

      ca. 6.800 m²

    • Vergabeart

      1. Platz im VgV-Verfahren

    • Projektstart

      2022

    • Fertigstellung

      geplant für 2027

    • Leistung

      LPH 1-9

Die 1885 errichtete Alte Baumwollspinnerei ist ein imposanter historisches viergeschossiger Sandsteinbau im Herzen von St. Ingbert. Nach dem Ende der Garnproduktion im Jahr 1964 diente das Gebäude bis 1999 der Bundeswehr als Depot. Heute ist die denkmalgeschützte Stockwerksfabrik Gegenstand einer umfassenden Transformation: Sie soll künftig die moderne Stadtverwaltung sowie zum neuen Standort des Albert-Weisgerber-Museums werden. Im Rahmen der geplanten Umnutzung werden auch die umliegenden Freianlagen auf einer Fläche von ca. 6.800 m² neugestaltet.

Ziel der Freianlagenplanung ist die Gestaltung eines hochwertigen, lebendigen Freiraums, der sich als offener Begegnungsort für die Bürgerinnen und Bürger versteht. Die Außenanlagen sollen die historische Identität der Alten Baumwollspinnerei bewahren, ihre städtebauliche Präsenz stärken und gleichzeitig den vielfältigen Anforderungen des Gebäudes sowie eines neu entstehenden, urbanen und gemischt genutzten Quartiers gerecht werden. Im Fokus stehen dabei Aspekte wie Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und die Stärkung der kulturellen Nutzbarkeit des Ortes.

Ideenfindung & Planungsprozess

Auf Grundlage umfassender Analysen, Ortsbegehungen sowie enger Abstimmungen mit der Stadtverwaltung, der Projektsteuerung, Fachplanern, dem Denkmalschutz, den umliegenden Schulen und den Bürgerinnen und Bürger der Stadt St.Ingbert wurde ein ganzheitliches Freianlagenkonzept entwickelt, das den vielfältigen funktionalen Anforderungen gerecht wird.

Ein besonderes Augenmerk der Planung lag auf der barrierefreien Gestaltung der Freianlagen. Um eine umfassende Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für alle Besucher zu gewährleisten, fanden im Rahmen der Planungsprozesse gezielte Abstimmungen mit Fachplanern zur Barrierefreiheit und dem BSV Saar statt.

Im Fokus stand die Entwicklung eines zukunftsorientierten, resilienten Freiraums, der den Herausforderungen des Klimawandels begegnet und gleichzeitig vielfältige Biodiversitätsräume schafft. Durch die gezielte Auswahl heimischer, sowie standortgerechter Pflanzenarten entstehen artenreiche Vegetationsstrukturen, die Lebensräume für Flora und Fauna bietet und zur ökologischen Aufwertung des innerstädtischen Raums beitragen. Ein intelligentes Regenwassermanagement sorgt zudem für die Zwischenspeicherung und Rückhaltung von Niederschlagswasser zur Wiederverwertung oder Entlastung bei Starkregenereignissen. Diese grüne Rückzugs- und Kommunikationsorte, sowie frei bespielbare, multicodierte Areale leisten einen aktiven Beitrag zu einer nachhaltigen Freiraumgestaltung, in der ökologische, funktionale und soziale Qualitäten gleichermaßen berücksichtigt werden.

Zudem wurde der neuen Quartiersentwicklung und städtebauliche Vernetzung des Gesamtquartiers Rechnung getragen. Die Öffnung des Areales und die Integration der Alten Baumwollspinnerei an die Innenstadt und Fußgängerzone stärkt die Vernetzung mit dem umliegenden Stadtraum und reagiert sensibel auf die vielfältige Nachbarschaft aus Schule, Wohnen, Kultur und Handel. Durch die Instantsetzung und Reaktivierung des historischen Ensembles aus Musikschule (vorher JVA), Baumwollspinnerei und zukünftig Baumwolllager entsteht ein neuer urbaner Ort mit identitätsstiftender Wirkung. Der Freiraum fungiert dabei als verbindendes Element, das Übergänge schafft und neue Wegebeziehungen etabliert. Die bauliche Setzung und Freiflächengliederung tragen zur Aufwertung des Quartiers bei und fördern die Öffnung zur Innenstadt. Bestehende Strukturen werden respektiert, funktional ergänzt und in ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept überführt. So entsteht ein lebendiges, kulturell geprägtes Quartier mit Anbindung und Bedeutung über den Standort hinaus.

Erste Baumaßnahmen

Die Bauarbeiten an der Alten Baumwollspinnerei haben bereits begonnen und schreiten sichtbar voran. Erste Rückbaumaßnahmen, wie der Abbruch des ehemaligen Trafogebäudes, wurden bereits durchgeführt und die Rohbaumaßnahmen sind im vollen Gange.

Der Beginn der Umsetzung der Freianlagen ist für Anfang 2026 vorgesehen. Die Fertigstellung soll planmäßig bis zum 2. Quartal 2027 erfolgen.

 
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